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Ausgezeichnete Darstellung und Analyse der politischen Situation Jerusalems vom 19. Jahrhundert bis heute. (GE) Jerusalem ist wohl eine der bekanntesten Städte der Welt, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass sie für Juden, Muslime und Christen von größter religiöser Bedeutung ist; dann aber auch, weil die Davidsstadt zum erbitterten Streitobjekt zwischen Arabern, Palästinensern und Juden hochstilisiert wurde. Bernard Wasserstein, Präsident der Jewish Historical Society of England, schildert in 10 Kapiteln den Kampf um diese Stadt: Ihren Anfang nahm die heutige Misere im 19. Jahrhundert mit dem Auftreten der Großmächte in der Levante. Seit den 1930er Jahren eskalierte der Konflikt, da sich zunehmend Juden in Palästina ansiedelten und der dort ansässigen palästinensischen Bevölkerung Land und politischen Einfluss streitig machten. Mit der vollständigen Annexion Jerusalems 1967 und der Ausrufung zur Hauptstadt des Staates Israel begann der erbitterte und blutige Streit, der bis in unsere Tage andauert und für einen Betrachter von außen nur schwer verständlich ist. Wasserstein analysiert nun die Ereignisse, die von unterschiedlichsten Interessen und rivalisierenden Gruppen bestimmt werden, und zeigt auf, warum die zahlreichen Friedensbemühungen immer wieder scheiterten. Dabei bemüht er sich um Ausgewogenheit in der Verwendung und Bewertung des umfangreichen Quellenmaterials und gibt seine erhellenden Einsichten in äußerst komprimierter Form weiter. Landkarten, Tabellen und historische Fotografien bereichern diese überaus informative und empfehlenswerte Arbeit. *bn* Karl Krendl |
